Dank an die Erde

 

„Jeder Schritt den wir auf der Erde machen soll ein Gebet sein“

Indigene Weisheit

 

Eine Kultur der Dankbarkeit

 

Für die Onondaga und die anderen Völker des Irokesenbundes ist Dankbarkeit ein wesentlicher Teil ihrer Alltagskultur. Diese Beziehung zur Mitwelt prägt ihr in-der-Welt-sein. Sie wünschen sich ausdrücklich, dass wir diesen Teil ihrer Kultur übernehmen. Darauf warten sie schon seit fünfhundert Jahren. Auch wenn wir nicht glauben, dass die Erde beseelt und eine Schöpfung ist, kann Dankbarkeit gegenüber der Erde unsere Beziehung zu ihr wieder herstellen. Dankbarkeit macht uns deutlich, in welcher Fülle wir leben und was unsere Aufgabe hier auf der Erde ist: diese Fülle zu erhalten.

 

„Wir müssen endlich wieder Verantwortung für uns selbst und andere übernehmen. Und erkennen, dass wir auf Dauer nur in einer allverbundenen Welt überleben können – zu der auch die anderen Lebewesen dieses Planeten gehören.“

Harald Meller und Kai Michel „Das Rätsel der Schamanin“

 

Freundschaft mit der Erde

 

Auch wenn wir nicht glauben, dass wir es für die Erde tun, so tun wir es doch für uns und unsere Beziehung zu ihr. Das Ziel der Evolution ist offensichtlich die Erhaltung des Lebens in seiner ganzen Fülle und so habe ich mich entschlossen, diesen Prozess zu unterstützen. Mich macht es glücklich der Erde zu danken, den Orten, den Pflanzen den Vögeln und dem Wasser, welches immer noch reichlich vorhanden ist, trotz der vielen Dürrejahre.

Es braucht keine großen Zeremonien, das Wesentliche ist die Absicht. Wir wollen uns daran erinnern, dass nichts von dem was uns umgibt selbstverständlich ist.

 

Eine lebendige Zukunft erschaffen

 

Die Erde kann uns dabei unterstützen, wieder unsere Rolle als ihre Hüter einzunehmen, die wir viele Jahrtausende gelebt haben. Wir müssen uns nur dafür entscheiden, das zu wollen. Sie fordert uns auf, unser Leben nach bestem Wissen und Gewissen so einzurichten, dass ihre Lebenssysteme nicht zerstört, sondern gefördert werden; dass wir uns einfügen in den Kreis der Natur, in die Demokratie aller Lebewesen. Sie kann uns dabei unterstützen, organisch, aus der Sicht des Gesamtsystems, zu denken und lebendige Systeme als Organismus zu betrachten. Dadurch können wir alle unsere Entscheidungen aus der Sicht derer treffen, die nach uns kommen. In einer lebendigen Zukunft kann sich alles Leben in seiner gesamten Vielfalt immer wieder entfalten.

 

„Es geht nicht um Wachstum, sondern um Entfaltung.“

                                                                                                                                                             Gerald Hüter