Tomaten für das Freiland

 

Tomaten sind global das beliebteste und am meisten angebaute Gemüse. Wenn man für die wenigen Wochen, in denen es Tomaten aus eigener Ernte gibt, keinen regengeschützten Platz für den Anbau zur Verfügung hat, ist die Wahl des Standortes und der Sorte besonders wichtig. Der Platz für die Tomaten soll vollsonnig und gut belüftet sein. Auch die Pflanzabstände müssen größer sein als im geschützten Anbau, Platz zu sparen ist hier nicht sinnvoll. Eine Tomatensorte, die sich bei mir über viele Jahre für den Freilandanbau in Ostbrandenburg bewährt hat, ist „Dorenia“. Sie ist aus der biologischen Züchtungsarbeit des Vereins „Kultursaat“ hervorgegangen und wird von der Bingenheimer Saatgut AG verkauft. Die letzte Ernte gesunder Früchte hatte ich in diesem Jahr am 18. September und die Früchte waren bis zum fünften Blütenstand fast vollständig abgeerntet. Das ist kein schlechtes Ergebnis. Wir hatten in diesem Sommer wenig Regen – aber oft. Es ist kaum Wasser in den Boden gekommen, bei Niederschlagsmengen von ein bis zwei Litern je Quadratmeter, aber die Blätter waren oft und lange Nass – das fördert den Befall mit Kraut und Braunfäule. Auch kalte Nächte mit viel Tau können eine Infektion auslösen, das spielte in diesem Sommer aber keine große Rolle.

Eine rechtzeitige Aussaat, von Mitte März bis Anfang April, aber vor allem eine zügige Weiterkultur der Aussaaten unter optimalen Bedingungen können das Ernteergebnis wesentlich verbessern. Der Erntebeginn liegt dann, je nach Witterungsverlauf, Anfang bis Mitte Juli.  Eine frühere Aussaat ist nicht sinnvoll wenn man kein heizbares Gewächshaus hat. Eine um mehrere Wochen frühere Aussaat bringt nur einen Vorsprung von wenigen Tagen – aber viele Probleme.

Eine Verlängerung der Kulturzeit nach hinten lässt sich durch eine Behandlung mit Pflanzenstärkungsmitteln erreichen. Gute Erfahrungen habe ich mit dem homöopathischen Mittel „Biplantol“ gemacht – das hat mir in einigen Jahren die Ernte gerettet. In diesem Jahr hatte ich das oben genannte Ergebnis mit einer unbehandelten Variante.

Im nächsten Jahr will ich einige der anderen neuen Kultursaatsorten, die ausdrücklich für den Freilandanbau empfohlen werden, testen. Auch der „Dreschflegel“, eine Kooperative von Biosaatguterzeugern, und der VERN e.V. haben ein umfangreiches Angebot an freilandtauglichen Sorten.

Die Ernte im Gewächshaus geht indessen immer noch weiter …..